Runde und anatomische Implantate im Vergleich
Dr. med. Daniel Thome ist Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie in München und spezialisiert auf Brustvergrößerungen. Im Gastbeitrag erläutert er, die Unterschiede zwischen runden und anatomischen Implantaten, deren Vor- und Nachteile und welche Implantatform für wen geeignet ist.
Die Brustvergrößerung mit Implantaten zählt in Deutschland zu den beliebtesten Eingriffen im Bereich der Schönheitschirurgie. Ist die Entscheidung für eine Brustvergrößerung gefallen, müssen die Patienten noch die für sie richtigen Implantate wählen. Denn, für die Operation kommen nicht nur unterschiedliche Hersteller von Brustimplantaten sondern auch unterschiedliche Implantatformen infrage.
Was sind runde Implantate?
Runde Implantate zeichnet ein kugelförmiges Aussehen aus. Dank dieser Form wird die Brust sowohl im oberen als auch im unteren Bereich angehoben und aufgefüllt. So kann ein sehr gleichmäßiges Brustvolumen oben, unten und an den Seiten der Brust erzielt werden. Diese Implantatform eignet sich vor allem bei kleinen bis mittleren Größen. Große Implantate wirken oft sehr unnatürlich.
Was sind anatomische Implantate?
Anatomische Brustimplantate haben eine tropfenförmige Form, d.h. sie sind unten stärker gefüllt als oben. Das Volumen wird also nach unten hin voller, was auch der natürlichen Brustform entspricht. Dadurch soll eine möglichst natürlich wirkende Brustform erzielt werden. Das Brustvolumen wird erhöht, ohne dass ein operierter Eindruck entsteht.
Was sind die Vor- und Nachteile von runden bzw. anatomischen Formen?
Vor- und Nachteile von runden Formen
Runde Implantate haben den Vorteil, dass durch die kugelförmige Form ein schönes und volles Dekolleté erzielt werden kann. Gerade für Patientinnen, deren Brüste stark erschlafft sind und bei denen es sehr an Volumen fehlt, sind solche Brustimplantate daher die bessere Wahl. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass wenn sich das Implantat drehen sollte, dies dank der gleichmäßig runden Form nicht sichtbar ist.
Von Nachteil ist, dass die Brust unnatürlich wirken kann. Daher sollten Patientinnen hier darauf achten, die optimale Größe zu wählen und sich für keine zu großen Implantate zu entscheiden. Es kann zudem gerade bei sehr schlanken Frauen vorkommen, dass das Implantat in der Brust sichtbar ist.
Vor- und Nachteile von anatomischen Formen
Anatomische Implantate zeichnen sich durch ihr natürliches Aussehen aus. Auch bei größeren Brustimplantaten wirkt die Brust nicht künstlich. Zudem können Brustasymmetrien gut ausgeglichen werden, da diese Implantate in verschiedenen Varianten verfügbar sind.
Da anatomische Implantate in der Brust nicht sichtbar sind, eignen sie sich auch sehr gut für schlanke Frauen. Gerade wenn die Patientin sich ein natürliches Ergebnis wünscht und nur eine leicht hängende Brust hat, sollte sie sich deshalb für die anatomische Form entscheiden.
Bei der Wahl anatomischer Implantate muss jedoch bedacht werden, dass sie, falls sie sich drehen, zu einer unschönen optischen Veränderung der Brust führen können. Bei runden Formen ändert sich das Aussehen der Brust nicht. Bei anatomischen Implantaten kann dies aufgrund der ungleichförmigen Gestalt leider der Fall sein. Dreht sich das Implantat nicht von selbst wieder zurück, kann in manchen Fällen eine erneute Operation zur Korrektur notwendig werden. Ein weiterer Nachteil ist, dass das Volumen im Dekolleté kaum verändert wird.
Welche Rolle spielt die Implantatlage?
Ein Brustimplantat kann entweder über oder unter dem Brustmuskel eingesetzt werden. Ziel sollte hierbei immer sein, dass sich das Implantat nicht unter der Haut abzeichnet und nicht fühlbar ist.
Bei runden Implantaten ist es daher oft sinnvoll, diese unter dem Brustmuskel einzusetzen. Das Brustimplantat kann bei dieser Lage nicht erfühlt werden und die Brust wirkt selbst bei runden Formen recht natürlich.
Bei anatomischen Implantaten ist sowohl ein Einsetzen über als auch unter dem Brustmuskel möglich. Ist bei der Patientin genügend Gewebe vorhanden, wählt der Plastische Chirurg häufig die Variante über dem Brustmuskel. Bei sehr schlanken Patientinnen hingegen eignet sich auch hier meist die Positionierung unter dem Brustmuskel.
Welche Risiken gibt es?
Da sowohl für runde als auch für anatomische Implantate die gleichen Techniken verwendet werden, sind auch die Risiken gleich. Es können, wie bei jedem operativen Eingriff, nach der Operation leichte Schwellungen oder Blutergüsse auftreten, die nach einigen Tagen wieder verschwinden. Sehr seltene Risiken sind Infektionen, vorübergehende Störungen der Sensibilität, Nachblutungen oder eine Kapselfibrose.
Der einzige Unterschied zwischen beiden Formen besteht darin, dass bei anatomischen Implantaten das Risiko einer Deformierung der Brust durch eine Rotation der Implantate hinzukommt. Durch die Verwendung von Implantaten mit rauer Oberfläche kann dieses Risiko aber deutlich reduziert werden.
Wie entscheide ich mich für die richtige Implantatform?
Die Wahl der richtigen Implantatform hängt zum einen davon ab, welches Ergebnis sich die Patientin wünscht. Hierbei wird berücksichtigt, ob das Hauptaugenmerk auf einem vollen Dekolleté oder auf einer möglichst natürlich wirkenden Brust liegen soll.
Zum anderen müssen die gewählten Implantate sowohl in der Form als auch in der Größe zur Patientin passen. Hierbei müssen der Körperbau, die Beschaffenheit des Brustkorbes, die natürliche Brustform sowie der Rippenverlauf berücksichtigt werden. Nicht in jedem Fall können die Vorstellungen der Patientin erfüllt werden, wenn diese z.B. im Widerspruch zu den körperlichen Gegebenheiten stehen. Daher ist es wichtig, sich für einen erfahrenen Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie zu entscheiden, der über viel Erfahrung mit Brustvergrößerungen mit Implantaten verfügt und Sie ideal beraten kann.