Brustfehlbildungen

Brustfehlbildungen sind Abweichungen in Form und Größe von der „normalen“ Brustform. Generell gibt es keine perfekte Brustform, da jede Frau andere Proportionen und individuelle Merkmale aufweist. Allerdings kann man bestimmte Merkmale unter einer Brustfehlbildung kategorisieren. Die passendere Bezeichnung ist daher eigentlich eine Brustanlagestörung. Brustfehlbildungen sind meist rein optischer Natur und können leicht chirurgisch korrigiert werden. Darunter fallen Größenunterschiede zwischen der linken und rechten Brust, starke Formabweichungen, Fehlen der Brustdrüse und (akzessorischen) Brustwarzen. Letzteres sind muttermalgroße kleine Brustwarzen, die keinen konkreten Zweck erfüllen.
Eine Brustfehlbildung nicht optischer Natur, nämlich eine Brustdrüsenfunktionsstörung, sollte behandelt werden, da sie zu einer Störung der Milchproduktion während der Schwangerschaft führen kann. Bei einer sogenannten Gynäkomastie beginnt das Brustgewebe aufgrund von hormonellem Ungleichgewicht unkontrolliert zu wachsen. Dieses Wachstum führt zum einen zu einem Druck in der Brust, der in Schmerzen resultiert. In der Stillzeit kann das zu einer Störung der Milchproduktion führen.
Ursachen für diese Brustfehlbildungen sind nicht eindeutig definierbar. Teilweise können sie vererbt worden sein oder einfach im Laufe der Veränderung des Körpers auftreten. Auf der anderen Seite können sie durch hormonelle Störungen entstehen. Auch Entwicklungsstörungen im jungen Alter können später zu Brustfehlbildungen heranwachsen. Häufig entstehen diese Entwicklungsstörungen bereits als Embryo im Mutterleib.
Formen von Fehlbildungen und passende Behandlungsmethoden
Die Formen von Fehlbildungen sind sehr zahlreich und kurz aufgelistet:
- fehlende Brustwarzen (Athelie)
- zusätzliche Brustwarzen
- unterschiedlich große Brüste (Anisomastie)
- zu klein/groß entwickelte Brüste
- Schlauchbrust (tubuläre Brust)
- Hängebrüste
- eine oder mehrere zusätzlichen Brüste
Diese Fehlbildungen können nur auf einer Seite des Körpers oder beidseitig auftreten. Die Behandlungsmöglichkeiten sind abhängig von der jeweiligen Fehlbildung. Zusätzliche Brustwarzen können beispielsweise einfach wie ein störendes Muttermal herausgeschnitten werden. Dazu sind eine örtliche Betäubung und ein kurzer Eingriff notwendig. Fehlende oder zusätzliche Brustwarzen fallen in der Regel bereits während der Geburt auf und können zu diesem Zeitpunkt bereits korrigiert werden.
Anders sind die Behandlungsmöglichkeiten im Bereich des Brustumfangs, da diese Veränderungen häufig erst im Laufe des Lebens und besonders während der Pubertät auftreten. Zu kleine Brüste können durch eine Brustvergrößerung angepasst werden. Auch bei unterschiedlich großen Brüsten kann die Methode das gewünschte Ergebnis erzielen. Zu große Brüste können umgekehrt durch eine Brustverkleinerung auf Wunschgröße reduziert werden. Zu große Brüste führen auf Dauer zu Rückenproblemen, verbunden mit enormen Rückenschmerzen. Hänge- und Schlauchbrüste werden meist durch eine Bruststraffung oder eine Vergrößerung angepasst.
Bei fehlenden Brustwarzen besteht die Möglichkeit der plastischen Chirurgie oder einem Brustwarzen-Tattoo. Optisch kann so Zufriedenheit der Patientin gewährleistet werden. Gerade bei Brustkrebspatientinnen, die ihre Brustwarzen entfernen mussten, ist die Methode sehr beliebt. Zum einen stellt das Tattoo optisch eine passende Brustwarze dar, zum anderen ist kein operativer Eingriff zur Korrektur notwendig.
Zusätzliche Brüste sind sehr selten bis kaum zu verzeichnen, allerdings können sie in der Regel durch einen operativen Eingriff entfernt werden.
Mögliche Risiken bei einer Brustfehlbildungsoperation
Patienten, die zu den Risikogruppen der Raucher, Zuckerkranker oder Menschen mit Blutgerinnungsstörungen zählen, müssen mit einer verzögerten Wundheilung rechnen. Das schwerwiegendste Risiko hierbei ist eine Kapselfibrose. Bei dieser erzeugt der Körper eine dünne Bindegewebskapsel um das eingesetzte Implantat. Generell trägt man dabei aber keinen Schaden davon. Die Kapselfibrose kann einfach operativ entfernt werden. Im Rahmen der präoperativen Aufklärungsgespräche sollte zunächst über alle möglichen Risiken gesprochen werden. Wie bei jedem stationären Eingriff kann es zu Komplikationen kommen. Die häufigsten im Bereich einer Fehlbildungskorrektur sind eher harmloser Natur: Blutergüsse, Schwellungen und Entzündungen. Je jünger und gesünder die Patientin, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit einer Komplikation.