Brustverkleinerung – Ursachen, Gründe und Methoden

| Brustchirurgie
Brustverkleinerung – Ursachen, Gründe und Methoden

Viele Frauen sind mit ihrem Busen unzufrieden. Und manchmal hat das nicht nur optische Gründe. Frauen mit beispielsweise sehr großer Oberweite können auch physisch und psychisch unter einem großen Busen leiden. Ein einmaliger Eingriff in Form einer Brustverkleinerung kann da Linderung verschaffen. Es gibt eine Vielzahl von Gründen, die eine solche Behandlung durch eine Fachchirurgin oder einen Facharzt sinnvoll erscheinen lassen.

Ursachen für eine sehr große Brust

Es gibt drei Hauptgründe, warum der Busen zu einer ungewünschten Größe anwachsen kann:

  • die Gene, also eine angeborene große Brust
  • allgemeine Gewichtszunahme
  • die Menopause, also die hormonelle Umstellung in der Mitte des Lebens

Mit Ausnahme der zweiten Ursache, können Frauen von sich aus eigentlich keinen Einfluss nehmen. Und selbst wenn nach einer Gewichtszunahme durch eine strikte Diät wieder ein Normalgewicht erzielt wurde, entspricht der Busen dann meist nicht mehr dem persönlichen Idealbild. Die Haut hängt schlaff herab, da sich nur das Fett-, nicht jedoch das Hautgewebe zurückbildet oder die Brustform hat sich erheblich verändert.

Gründe für eine Brustverkleinerung

Brustverkleinerung nach Gewichtszunahme

Nach einer Gewichtszunahme wieder in Form zu kommen, kann durch eine ungesunde Ernährung erschwert werden. Dies gilt für Männer und Frauen gleichermaßen. Für manche Männer, insbesondere wenn eine Gynäkomastie behandelt werden muss, kann ein ästhetischer Eingriff die einzige Möglichkeit sein, die gewünscht Brustform zu erreichen.

Auch nach dem Erreichen des Idealgewichts ist eine Rückkehr zum früheren Aussehen des Körpers oft nicht möglich. Gezielte sportliche Betätigung während einer Diät kann helfen, reicht aber nicht in jedem Fall aus. In dem Fall kann eine Brustverkleinerung in Kombination mit einer Bruststraffung helfen, die Brust wieder zu formen und gleichzeitig zu straffen.

Zu große Oberweite

Frauen mit einem zu großen Brustumfang können bereits in jungen Jahren unter körperlichen Beschwerden leiden. Langfristige Auswirkungen eines zu großen Busens können Nackenverspannungen, Wirbelsäulenveränderungen, Haltungsschäden, Kopfschmerzen und die Belastung durch das Tragen schwerer Büstenhalter sein. Eine Brustverkleinerung zur Verringerung des Brustumfangs kann hier Abhilfe schaffen. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass der Körperbau vollständig ausgereift sein muss, bevor eine Behandlung durchgeführt werden kann. In der Regel heißt das: nicht vor dem 18. Lebensjahr!

Methoden der Brustverkleinerung

Je nach Form des Busens sind verschiedene Methoden der Brustverkleinerung möglich, die sich am deutlichsten durch die Schnitttechnik unterscheiden. Routinierte Chirurginnen und Chirurgen raten außerdem zu einer ergänzenden Fettabsaugung im Brustbereich, wodurch der neue Busen auch individuell geformt werden kann. Außerdem wird so einer ungewünschten Brustverbreiterung vorgebeugt. Die fünf gängigsten Techniken sind wie folgt:

Brustverkleinerung nach Hall-Findlay

Bei dieser Methode der kanadischen Ärztin Hall-Findlay bekommt der Brustwarze eine besondere Bedeutung zu. Der Schnitt erfolgt rund um den erweiterten Warzenhof und führt dann nach unten. Der besondere Vorteil: Die Brustwarze, die der neuen Form des Busens angepasst und dementsprechend versetzt werden muss, bleibt weiterhin mit der Brustdrüse verbunden. Dies ist ein in Deutschland noch recht selten angewandtes Verfahren, das nur einige Fachchirurginnen und -chirurgen, wie die Münchnerin Dr. Svenja Giessler, anbieten.

Brustverkleinerung nach Lejour

Dieses Verfahren ist dem von Hall-Findlay sehr ähnlich, da auch hier nur ein Schnitt vom Warzenhof und dann nach unten erfolgt. Dementsprechend ist die Narbe kleiner als in den Fällen, wo auch noch ein Querschnitt in der Brustfalte vorgenommen wird. Hier liegt die Betonung auf der speziellen Nahttechnik, die zu geringerer Narbenbildung führt.

Der T-Schnitt

Diese Methode, die auch als T-Technik bekannt ist, wird bei besonders großen, hängenden Brüsten angewendet. Der Schnitt erfolgt von der Brustwarze bis zur Falte und dann quer zur Brustfalte. Die Form des Schnitts und der Narbe erinnern an ein umgekehrtes „T“ oder einen Anker.

Die L-Methode

Dieses Verfahren ist eigentlich eine Variation der T-Methode. Der Unterschied besteht darin, dass der Schnitt in der Brustfalte nur in eine Richtung erfolgt und einem „L“ ähnelt.

Brustverkleinerung nach Benelli – O-Schnitt

Der Schnitt bei Benelli wird nur rund um die Brustwarze in Form eines „O“s ausgeführt. Die Menge des entfernten Gewebes ist aufgrund der kleinen Öffnung und der kleinen Narbe begrenzt. Diese Technik ist daher besonders für kleinere Eingriffe geeignet.

Mögliche Risiken einer Brustverkleinerung

Eine Brustverkleinerung bringt eine Reihe von Risiken mit sich, die man in Betracht ziehen sollte. Dazu gehören mögliche Komplikationen wie Infektionen, Blutungen, Narbenbildung, Gefühlsverlust der Brustwarze, Brustanomalie in Form von Asymmetrien, Wundheilungsstörungen oder unerwünschte Reaktionen auf die Narkose. Generell treten diese Komplikationen jedoch sehr selten auf, wenn die Operation von einem Facharzt/einer Fachärztin unter den modernsten Hygienestandards durchgeführt und die entsprechenden Nachsorgehinweise beachtet werden.

Übernehmen die Krankenkassen die Kosten?

Krankenkassen können je nach Befund die Kosten einer Brustverkleinerung übernehmen. Voraussetzung ist, dass medizinische Gründe vorliegen, die den Eingriff medizinisch notwendig machen. Typische medizinische Indikationen sind z.B. starke Rücken- und Nackenschmerzen, Haltungsschäden, Hautirritationen unter der Brust oder psychische Belastungen, die durch die Größe der Brust verursacht werden.

Wichtig für die Kostenübernahme durch die Krankenkasse ist, dass diese medizinischen Gründe von einer Ärztin oder einem Arzt bestätigt werden. Es empfiehlt sich, vor der OP mit der Krankenkasse abzuklären, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um die Kosten erstattet zu bekommen. In einigen Fällen ist auch eine zusätzliche Finanzierung der Brust-OP möglich.

Weitere Fragen und Antworten zur Brustverkleinerung

Brustverkleinerung vs Bruststraffung – Was ist der Unterschied?

Die Brustverkleinerung dient zur Verringerung des Brustumfangs, während die Bruststraffung hängenden Brüste straffen und anheben soll.

Wie viele Körbchengrößen kann ich verkleinern lassen?

Wie viele Körbchengrößen bei einer Brustverkleinerung reduziert werden können, hängt von verschiedenen Faktoren wie Vorbehandlungen, derzeitiger Brustumfang, persönliche Wünsche und Vorstellungen, etc. ab und sollte mit dem Chirurgen/der Chirurgin im Vorfeld ausführlich im Rahmen eines Beratungsgesprächs besprochen werden, um realistische Erwartungen zu erhalten.

Wann ist eine Brustverkleinerung nicht zu empfehlen?

Bei bestimmten medizinischen Voraussetzungen wie ungeklärten Brustveränderungen, unerkannten Knoten in der Brust oder unbehandeltem Brustkrebsrisiko kann eine Brustverkleinerung nicht empfohlen werden.

Darf ich nach einer Brustverkleinerung auf dem Bauch schlafen?

Um die Wundheilung und das Operationsergebnis nicht zu gefährden, sollte nach einer Brustverkleinerung nicht auf dem Bauch geschlafen werden. Vermeiden Sie in der nächsten Zeit nach der OP jede Art von Druck auf die Brustregion. Zur Unterstützung eines optimalen Heilungsprozesses ist es ratsam, die Anweisungen Ihres/Ihrer behandelnden Chirurgen/Chirurgin zu befolgen.