Kann Haarausfall behandelt werden?

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Kann Haarausfall behandelt werden?

Mit dem Alter verlieren viele Menschen auch ihre Haare. In den wenigsten Fällen handelt es sich um eine angeborene Haarlosigkeit, die aufgrund von Stoffwechseldefekten auftritt. Wichtig ist, dass im Vorfeld eine Diagnose gestellt wird, bevor etwaige Behandlungen durchgeführt werden. Werden nämlich nur die Symptome bekämpft, kommt es in der Regel zu keinen nachhaltigen Verbesserungen; nur dann, wenn auch die Ursache behandelt wird, dürfen sich die Betroffenen wieder über eine neuaufkommende Haarpracht freuen. Eine gut Methode, Haarausfall zu bekämpfen, stellt die Haartransplantation dar.

Haarausfall bei Männern

Haarausfall ist für Männer ein echter Albtraum. Wenn das Haupthaar sich langsam zu lichten beginnt oder die gefürchteten Geheimratsecken auftauchen, ist guter Rat – und oft auch das ein oder andere angebliche Wundermittel – teuer. Denn tatsächlich gibt nur wenige wirksame Therapien, die Ihre Haare wieder im vollen Glanz erstrahlen lassen.

Haarausfall bei Frauen

Haarausfall ist für Frauen ebenso belastend wie für Männer. Da volles Haar im Allgemeinen als Zeichen von Gesundheit und Schönheit gilt, ist es oft ein sensibles Thema. Bei Frauen äußert sich der Haarausfall in der Regel durch eine allgemeine Ausdünnung des Haares, insbesondere am Oberkopf. Während die Ursachen oft vielfältig sind – von hormonellen Veränderungen über Stress bis hin zu Nährstoffmangel – sind die Behandlungsmöglichkeiten begrenzt. Dennoch gibt es spezifische Therapieansätze, die darauf abzielen, das Haarwachstum zu fördern und den Betroffenen wieder mehr Selbstvertrauen zu geben.

Arten von Haarausfall – Unterscheidungen und Ursachen

Vorwiegend unterscheiden Mediziner zwischen einem anlagebedingten Haarausfall (androgenetische Alopezie) oder einem kreisrunden Haarausfall (Alopecia areata). Es gibt jedoch auch den diffusen Haarausfall; hier sind mehrere Gründe möglich, warum es zu einem Haarverlust gekommen ist.

Der kreisrunde Haarausfall

Diagnostiziert der Mediziner den kreisrunden Haarausfall, so handelt es sich um eine Fehlreaktion des Immunsystems. Die Gründe, warum es zu dieser Autoimmunkrankheit kommt, sind bislang nicht bekannt. Der Körper kämpft gegen die körpereigenen Haare und sorgt für ständige Entzündungen, sodass die Haare ausfallen und nicht mehr richtig nachwachsen können. Da der kreisrunde Haarausfall jedoch auch in Familien gehäuft vorkommt, können Ärzte keine erbliche Veranlagung ausschließen. Der kreisrunde Haarausfall kann sich von selbst nach wenigen Monaten bessern – in diesem Fall ist keine Therapie erforderlich.

Hinterkopf eines Mannes beim Friseur
Besonders Männer sind häufig von einem kreisrunden Haarausfall betroffen

Der diffuse Haarausfall

Beim diffusen Haarausfall sind mehrere Ursachen möglich:

  • Über- oder Unterfunktion der Schilddrüsen
  • Eisenmangel
  • Nährstoffmangel
  • Medikamente
  • Vergiftung
  • Strahlen- oder Chemotherapie
  • Schwangerschaft
  • Wechseljahre
  • Infektionen
  • Pflegefehler
  • psychische Belastung, Stress

Wichtig ist, dass zuerst die Diagnose gestellt und erst in weiterer Folge eine Behandlung durchgeführt wird. Zu beachten ist, dass nicht jeder Haarausfall therapiert werden kann; es gibt auch nicht für jeden Haarausfall ein und dieselben therapeutischen Ansätze.

Die androgenetische Alopezie

Die androgenetische Alopezie wird – wie lange Zeit vermutet – nicht durch hormonelle Störungen ausgelöst; vielmehr handelt es sich um ein Hormon (Dihydrotestosteron), das für den Haarausfall verantwortlich ist. Das Hormon wird von Frauen und Männern gebildet und stellt in vielen Fällen den Grund dar, warum es zu Haarausfall kommt.

Was kann ich gegen Haarausfall tun – Therapien und Behandlungsmöglichkeiten

Kostspielig aber effektiv: Haartransplantationen

Eine Möglichkeit stellt unter anderem die Haartransplantation dar. Bei der Einzelhaartechnik werden einzelne Haare vom verbliebenen Haarkranz entnommen und in den Stirnbereich verpflanzt. Günstiger und schneller gestaltete sich das Unterfangen mit der Streifentechnik, die allerdings eine sichtbare Narbe am Kopf hinterlässt. Hier entnimmt der Hautarzt einen Hautstreifen samt den Haaren, wobei die Entnahme vom Hinterkopf erfolgt.

Für die Behandlung wird eine örtliche Betäubung verabreicht. Die Haarwurzeln werden in weiterer Folge aus dem Haarstreifen entfernt und in die kahle Kopfhaut eingearbeitet. Die Behandlung erfolgt ambulant und ist – in sehr vielen Fällen – die letzte Möglichkeit, die Haarlosigkeit zu beenden.

Zu beachten ist, dass es unterschiedliche Techniken gibt, die am Ende zum gewünschten Erfolg führen. Der Patient sollte sich daher im Vorfeld mit dem behandelnden Arzt zusammensetzen und die verschiedenen Möglichkeiten besprechen. Der Vorteil ist, dass der Eingriff relativ unkompliziert und frei von Nebenwirkungen ist, sodass sich immer mehr Betroffene für derartige Behandlungen entscheiden.

Zufallsfund Minoxidil

Ursprünglich handelte es sich bei Minoxidil um einen Wirkstoff, der in Arzneiprodukten gegen Bluthochdruck eingesetzt wurde. Allerdings machte sich bei dem Mittel ein prägnanter Nebeneffekt bemerkbar: Das Minoxidil sorgt für einen verstärkten Haarwuchs und wurde daher schnell als eine Art Wunderwaffe gegen Haarausfall bekannt.

Minoxidil ist eine flüssige Lösung, welche direkt auf die Kopfhaut aufgetragen wird. Die ersten Ergebnisse sind nach spätestens sechs Monaten zu erkennen. Der Wirkstoff kann rezeptfrei erworben werden, wobei es ratsam ist, im Vorfeld mit einem Arzt Rücksprache zu halten.

In Lösungen und Tinkturen eingesetzt, soll es den Haarausfall reduzieren und das Haarwachstum anregen – das ist nach Ansicht von Ärzten und Experten tatsächlich der Fall. Dafür muss die Behandlung mit den minoxidilhaltigen Lösungen jedoch frühzeitig beginnen und mehrmals pro Tag angewendet (auf dem Kopf verrieben) werden.

Eine volle Haarpracht wie in jungen Jahren dürfen Sie allerdings dennoch nicht erwarten. Das Haar wächst in erster Linie als leichter Flaum nach. Außerdem könnte es zu Hautirritationen oder auch allergischen Reaktionen der Kopfhaut kommen.

Kortison

Mitunter besteht jedoch die Möglichkeit, dass der Mediziner Kortison verschreibt, welches auf die kahlen Stellen aufgetragen wird. Kortison bremst die Entzündungsreaktion und sorgt dafür, dass der Haarausfall gestoppt wird. Endet die Therapie, kommt es zu einem neuerlichen Haarverlust. Eine weitere Möglichkeit stellt Diphenylcyclopropenon – ein Kontaktallergen – dar. Das Immunsystem wird neuerlich angeregt und abgelenkt, sodass es zu einem Stop des Haarausfalls kommt.

Finasterid gegen Haarausfall

Eine weitere Möglichkeit der Behandlung stellt Finasterid dar. Das Medikament, das – jedoch nur in höheren Dosierungen – bei Männern gegen Prostatavergrößerungen zum Einsatz kommt, hilft auch gegen Haarausfall. Zu beachten ist, dass jener Wirkstoff aus diesem Grund nur von Männern verwendet werden darf! Der Wirkstoff verlangsamt den Haarverlust und sorgt dafür, dass die neuen Haare stärker und dichter nachwachsen.

Um tatsächlich zu wirken, ist eine frühzeitige und vor allem dauerhafte Einnahme der Tabletten erforderlich, was zu Nebenwirkungen führt. So soll unter anderem sogar die Brustkrebserkrankung bei Männern zunehmen. Auch Libido und Fruchtbarkeit könnten unter dem Finasterid leiden. Der Wirkstoff ist daher unter Experten sehr umstritten.

Fazit

Mit Ihrem Wunsch nach vollem Haar sind Sie nicht allein. Millionen von Menschen weltweit versuchen, dem gefürchteten Haarausfall Einhalt zu gebieten – etwaige Wundermittel haben immer ihren Preis. Eine Haartransplantation ist die wahrscheinlich beste Option. Als Alternative bieten sich immer noch Toupets und hochwertige Haarsysteme an. Mittlerweile kann diese Art von Haarersatz sogar unter der Dusche getragen werden.

Weitere Fragen und Antworten zum Haarausfall und dessen Behandlungsmöglichkeiten:

Ist Haarausfall erblich bedingt?

Ja, Haarausfall kann erbliche Ursachen haben. Bei Männern äußert er sich häufig in Form von Geheimratsecken und Glatzenbildung, während Frauen unter einer allgemeinen Ausdünnung des Haares leiden. Genetisch bedingter Haarausfall wird durch eine Kombination von genetischer Veranlagung und hormonellen Faktoren verursacht.

Gibt es eine gute Möglichkeit, Haarausfall vorzubeugen?

Eine Vorbeugung gegen Haarverlust ist weitgehend von der Ursache abhängig. Bei genetisch bedingtem Haarausfall ist eine Vorbeugung schwierig, aber eine frühzeitige Behandlung, z. B. mit Minoxidil-haltigen Lösungen oder Finasterid, kann das Fortschreiten des Haarausfalls verlangsamen. Bei nicht genetisch bedingtem Haarausfall durch Stress, Mangelernährung oder hormonellen Bedingungen können Lebensstiländerungen, ausgewogene Ernährung und Stressbewältigung helfen.

Welche Vitamine sollte ich bei Haarausfall zu mir nehmen?

Bestimmte Vitamine und Mineralstoffe können dazu beitragen, dass der Haarausfall reduziert wird. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an diesen Nährstoffen ist, kann zur Förderung der Gesundheit der Haare und zur Verringerung des Haarausfalls beitragen. Bei Verdacht auf Nährstoffmangel sollte ein Arzt konsultiert werden, um gezielte Empfehlungen zu erhalten.

Gibt es ein effektives Shampoo gegen Haarausfall?

Auf dem Markt sind Shampoos erhältlich, die speziell für die Behandlung von Haarausfall entwickelt wurden. Diese Produkte enthalten häufig Inhaltsstoffe wie Koffein, Biotin, Keratin oder Minoxidil, welche das Haarwachstum anregen und die Haarfollikel stärken sollen.. Wenn Sie unter starkem oder anhaltendem Haarausfall leiden, ist es jedoch ratsam, zunächst einen Hautarzt zu kontaktieren, um eine geeignete Behandlung zu finden. Shampoos können als Teil eines umfassenderen Behandlungsplans nützlich sein, sollten jedoch nicht als alleinige Lösung betrachtet werden.