Augenlidstraffung – Strahlende Augen und offener Blick
„Augen zu und durch“ so lautet das Lebensmotto des Blödelbarden Karl Dall. Und in der Tat ist die angeborene Lidmuskelschwäche sein Markenzeichen. Doch was dem einen sein Markenzeichen ist, kann dem oder der anderen ein echter Makel sein. Tränensäcke oder Schlupflider können jedoch durch einen kleinen Eingriff der Augenlidstraffung, genauer gesagt der Oberlidstraffung oder der Unterlidstraffung behoben werden. Im Bereich der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie zählen diese Korrekturen zu den einfacheren Eingriffen.
Ursachen für hängende Oberlider und Tränensäcke
Schon im eher jungen Alter von 30 bis 35 Jahren können sich die ersten Tränensäcke und hängenden Oberlider bilden. Das hat in den meisten Fällen zwei Ursachen: sehr starker, ungezügelter Nikotingenuss und zuviel ungeschützte Sonneneinstrahlung.
Dazu ist es wichtig zu wissen, dass sich solche Lebensgewohnheiten gerade rund um die Augen besonders früh ablesen lassen. Denn die Augenlider haben die dünnste Haut am gesamten menschlichen Körper. Entsprechend wirkt sich starkes Rauchen und ungeschützte Sonne dort am frühesten mit aus.
Die Augenlider im Alter
Doch selbst wer in seinem Leben nie geraucht und seine Augenpartien gegen Sonne geschützt hat, wird irgendwann feststellen, dass die Augen nicht mehr so leuchten wie in früheren Jahren. Dass sie auch nicht mehr so klar wirken. Kurz gesagt, das Alter fordert seinen Tribut. Rund um die Augen bilden sich Falten zuerst – aus den oben bereits beschriebenen Gründen.
Oberlid- und Unterlidstraffung – ein unkomplizierter Eingriff
Gegen das Altern an sich ist zwar kein Kraut gewachsen, aber ein kleiner Eingriff an Ober- und Unterlidern kann wahre Wunder bewirken. Ein kleiner Eingriff heißt in diesem Zusammenhang übrigens, dass eine Augenlidstraffung in der Regel mit einer Lokalanästhesie durchgeführt werden kann. Auch die Kosten halten sich im Vergleich zu anderen Eingriffen der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie in Grenzen.
Die operative Augenlidstraffung
Eine operative Lidstraffung zählt zu den kleinen Eingriffen und wird ambulant in örtlicher Betäubung durchgeführt. Der Schnitt wird bei einer Operation meist in natürliche Hautfalten, wie in die Oberlidfalte gelegt, damit spätere Narben nicht sichtbar sind. Allerdings sind bei ausgeprägten Falten, den sogenannten „Krähenfüßen“ längere Schnitte erforderlich. Unter örtlicher Betäubung trennt der Chirurg zuerst die Oberhaut vom Unterhautgewebe und der Muskulatur ab, bevor die überschüssige Haut und das darunterliegende Fettgewebe entfernt werden.
Einsatz eines Lasers im Augenumfeld
Kleinere Falten im Augenumfeld lassen sich auch mit neuester Lasertechnik, die viele Schönheitskliniken bereits einsetzen, glätten. Das Verfahren heißt Skin Resurfacing. Sind die Tränensäcke nur sehr schwach ausgebildet und weist das Umfeld nur wenige Falten auf, kommt der Laser zum Einsatz. Die Ergebnisse sind überwältigend, da die mit dem Laser behandelte Haut um Jahre jünger aussieht.
Ein Hinweis: Sind auch die Zonen der Augenbrauen altersbedingt leicht abgesunken, bietet sich eine Kombinations-OP an, bei der eine Lidstraffung gemeinsam mit einem Augenbrauenlifting durchgeführt wird.
Augenlidstraffung mit Plasma Pen
Die Plasma-Pen-Behandlung ist eine weitere nicht-invasive Methode der Lidstraffung, die in der Ästhetischen Medizin zunehmend Verbreitung findet. Dabei werden mit einem kleinen Medizingerät in Form eines Kugelschreibers ohne direkten Hautkontakt elektrische Plasmafunken in einem Lichtbogen erzeugt. Die hochfrequenten Entladungen haben eine Verdampfung der obersten Hautschicht zur Folge („Schrumpfungseffekt„), ohne das darunter liegende Gewebe zu schädigen. Anschließend wird körpereigenes Kollagen nachgebildet, das straffend und glättend auf das darunterliegende Gewebe wirkt.
Im Gegensatz zur chirurgischen Korrektur der Augenlider berührt der Plasma Pen die Haut nicht und schneidet nicht, sondern entfernt das überflüssige Gewebe mit punktförmiger Hitze. Dabei entstehen winzige Verletzungen an der Hautoberfläche, die in den meisten Fällen narbenfrei bleiben.
Mögliche Komplikationen und Risiken einer Augenlidstraffung
Die modernen Verfahren der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie sind inzwischen so weit fortgeschritten, dass die Risiken einer OP bei einer Straffung sowohl am oberen als auch am unteren Lid sehr gering sind. Wenn die Operation bei einem sorgfältig ausgewählten Facharzt der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie durchgeführt wird, sollten Komplikationen bei der Augenlidstraffung nur in Ausnahmefällen auftreten.
Aber natürlich handelt es sich um einen Eingriff, der je nach individuellem Empfinden einige Tage nach der OP unterschiedlich ausgeprägte Begleiterscheinungen hervorruft. Schwellungen im Augenbereich können Verfärbungen und leichte bis mittlere Schmerzen verursachen. Deshalb sollten die Augen nach der Operation ca. 5 Tage bis zu einer Woche regelmäßig gekühlt werden, bis die Beschwerden in den allermeisten Fällen von alleine nachlassen.
Welche Komplikationen sind möglich?
Wie bei jedem operativen Eingriff kann es auch bei der Straffung der Augenlider zu unvorhersehbaren Komplikationen, Nebenwirkungen oder Schmerzen kommen.
Eine extrem seltene Komplikation ist die Erblindung. Über diese dramatische Folge einer Augenlidoperation klärt allerdings nur jede zweite Klinik auf. Die Patienten werden hauptsächlich über eventuelle ästhetisch unbefriedigende Ergebnisse wie die Asymmetrie informiert, die allerdings im medizinischen Sinn ohne Bedeutung ist.
Obwohl der OP-Erfolg nicht garantiert werden kann, empfehlen die meisten Chirurgen einen operativen Eingriff zur Lidstraffung. Die Komplikationsrate fällt bei Ober- und Unterlidern sehr unterschiedlich aus. Wenn im Oberlidbereich zu viel Weichteilgewebe entfernt wird, kann der Augenbereich danach hohl wirken. Von Chirurgen mit geringer Operationserfahrung werden häufig gleichzeitig Tränensäcke im Oberlid- und im Unterlidbereich mit entfernt. Anschließend sind die Lider zwar gestrafft, die Augen liegen allerdings in einer eingefallenen, hohl wirkenden Augenhöhle.
Bei der Entfernung von zu viel Gewebe kann es passieren, dass sich das Auge nur mit Anstrengung oder nicht mehr komplett schließen lässt. Diese Komplikation tritt bei einer Oberlidkorrektur allerdings nur selten auf. Eine erheblich höhere Komplikationsrate hat die Unterlidplastik, bei der es abhängig vom Operationsverfahren zu einem Ektropion kommen kann, wobei das Unterlid nicht mehr exakt am Augapfel anliegt. Die Folge davon sind ständig gerötete und gereizte Augen.
Fakten zur Augenlidstraffung im Überblick
- Vorbereitung: persönliches Gespräch, um die Augenlidstraffung den individuellen Gesichtslinien jedes einzelnen Patienten genau anzupassen, außerdem vorbereitendes OP-Gespräch
- Dauer der OP: ca. 1 – 1 ½ Stunden
- Durchführung der OP: Überschüssige Haut der Lider und kleinere Fettpölsterchen werden entfernt. Die verbliebene Haut wird gestrafft.
- Narkose: in der Regel durch Lokalanästhesie
- Narben: Die Schnitte werden so angesetzt, dass kleine Narben bei der Oberlidstraffung in der Lidfalte und bei einer Unterlidstraffung direkt unter dem Wimpernkranz versteckt werden.
- Klinikaufenthalt: eventuell bei Unterlidstraffung
- Nachbehandlung: regelmäßiges Kühlen für ca. 5 Tage, danach sollten die meisten Symptome abgeklungen sein.
- Kosten & Krankenkasse: In der Regel gibt es keine Krankenkassenzuschüsse
Augenlidstraffung – Übernimmt die Krankenkasse die OP?
Die Augenlidstraffung zählt zu den häufigsten Operationen im Bereich der Plastischen Chirurgie. Ausgeprägte Schlupflider stellen nicht nur ein ästhetisches Problem dar, sondern können auch die Sicht behindern. Bei einem medizinisch notwendigen Eingriff kann deshalb ein Teil der Kosten von den Krankenkassen übernommen werden. Hierzu sollte ein Antrag auf Kostenübernahme schon vor einer Behandlung bei der Krankenkasse eingereicht werden. Augenlidkorrekturen werden operativ oder durch Ultraschall in Augenkliniken und Schönheitskliniken durchgeführt.
Augenlidstraffung: Erfahrung von PatientInnen
Erfahrungsberichte über Augenlidstraffungen lassen den Schluss zu, dass viele PatientInnen mit dem Operationsergebnis zufrieden sind.
Von einer Oberlid- bzw. einer Unterlidstraffung erhoffen sich die meisten ein jüngeres und natürliches Aussehen. Positiv äußerten sich viele PatientInnen hinsichtlich ihres „schöneren Gesichtsausdrucks“. Ebenso wurde der reibungslose Operationsablauf gelobt. Allerdings fühlten sich viele Betroffene in Bezug auf die Operationsrisiken nicht hinreichend aufgeklärt und bemängelten eine „Verniedlichung der mit der Operation verbundenen Gefahren“. Unglücklich mit dem Operationsergebnis waren die Wenigsten. Nur in Einzelfällen litten PatientInnen anschließend unter einem „krank aussehenden Gesicht“ oder fühlten sich entstellt.
Wenn nach einer Augenlidoperation die Betäubung nachlässt, empfinden manche Patienten intensive Schmerzen, die meist nach 30 bis 45 Minuten abklingen. Die Augenlider können sich circa eine Woche lang gespannt und wund anfühlen. Blaue Flecken und Schwellungen lassen sich mit einem Eisbeutel, der auf die Augen gelegt wird, vermeiden. Gegen die Schmerzen helfen schmerzstillende Medikamente.
Augenklinik oder Schönheitsklinik?
Augenlidstraffungen werden in privaten Kliniken, Schönheitskliniken und Augenkliniken durchgeführt. Erfahrungsberichten von Augenlidstraffungen zufolge schneiden die Augenkliniken hinsichtlich ihrer medizinischen Beratung am besten ab. PatientInnen berichteten von einer eingehenden Prüfung ihrer Krankengeschichte und einer umfangreichen Aufklärung über mögliche Operationsverfahren, Risiken und Komplikationen.
- Von den Augenkliniken wurden, gemäß den Erfahrungsberichten, umfangreiche Voruntersuchungen von Augen und Gesichtshaut vorgenommen. Durch sorgfältige Untersuchungen können medizinische Probleme ausgeschlossen und Art und Umfang einer Lidstraffung festgelegt werden. Von einer Augenklinik erhalten Patienten auch einen schriftlichen Bericht inklusive Diagnose. In einer öffentlichen Klinik muss jedoch mit längeren Wartezeiten für einen Operationstermin gerechnet werden.
- Private Schönheitskliniken unterscheiden sich in ihren medizinischen Leistungen sowie im Beratungsangebot erheblich voneinander. Den Patienten wird deshalb empfohlen, mehrere Schönheitskliniken miteinander zu vergleichen und ihre Entscheidung von einer sorgfältigen Beratung abhängig zu machen. Lückenhafte oder teilweise lückenhafte Informationen über eine mögliche Augenlidstraffung, wie sie von manchen Patienten bemängelt wurde, stellen einen Grund dar, von der Operation Abstand zu nehmen. In manchen Privatkliniken wurden Patienten ihren eigenen Angaben zufolge weder untersucht, noch wurde das Sehvermögen geprüft.
Zu den wichtigsten Untersuchungen, die über die Auswahl der Operationsmethode entscheiden, zählt die Bestimmung der Lidöffnung und Lidfurchenhöhe. Mit der Aufklärung über Risiken und Komplikationen nehmen es nicht alle privaten Institute genau. Zufrieden waren die meisten Patienten, die sich für eine Augenlidstraffung einer Augenklinik anvertrauten.
Eine umfassende Beratung erleichtert die Entscheidung
Die Entscheidung für eine Augenlidstraffung sollte erst nach einer umfassenden Beratung getroffen werden. Bei der Straffung der Augenlider handelt es sich um eine Operation am gesunden Menschen, die in den meisten Fällen ohne medizinische Notwendigkeit durchgeführt wird. Deshalb sollte auf eine sorgfältige Beratung, die keine Fragen offen lässt, Wert gelegt werden.
Nicht immer beraten Augenkliniken, öffentliche Krankenhäuser oder private Kliniken anforderungsgerecht.
Aus medizinischen Gründen ist eine Lidkorrektur nur dann notwendig, wenn es durch die überhängende Lidhaut zu einer starken Beeinträchtigung des Gesichtsfelds kommt. Vom Arzt wird erwartet, dass dieser eventuelle unrealistische Vorstellungen seitens der Patienten erkennt und von einem unnötigen Eingriff abrät.
Für Laien ist es jedoch nicht einfach zu erkennen, ob es sich bei dem Arzt um einen gut ausgebildeten, verantwortungsvollen Spezialisten handelt. Die Berufsbezeichnung Schönheitschirurg oder kosmetischer Chirurg ist nicht geschützt, deshalb darf jeder Arzt diesen Titel führen. Außerdem gibt es in diesem Fachgebiet bislang keine geregelte Ausbildung. Nur bei Augenärzten und Fachärzten für „Plastische und Ästhetische Chirurgie“ handelt es sich um Fachärzte mit entsprechenden medizinischen Qualifikationen.